Das Kaltbrunner Riet ist ein kümmerlicher Rest eines Moores, das einst die Linthebene dominierte. Es liegt am oberen Ende des Zürichsees und ist als Ramsar-Schutzgebiet ein Reservat von internationaler Bedeutung.
Auf dem Heimweg vom Toggenburg legen wir im Kaltbrunner Riet einen Halt ein, um uns die Beine zu vertreten. Und natürlich in der Hoffnung, schöne Beobachtungen zu machen. Dazu sind wir aber eher spät dran, es ist schon elf Uhr. Unser erstes Ziel ist der Beobachtungsturm im Zentrum. Normalerweise würden wir hier auf eine grosse Wasserfläche blicken, diese ist aber aktuell auf einen kleinen Rest zusammengeschrumpft. Auch hier macht sich die Trockenheit bemerkbar. Ein Graureiher und ein Silberreiher kühlen sich die Beine im restlichen Nass, wobei der Graureiher dem Weissen gleich zu verstehen gibt, wer hier der Herr ist. Unter uns auf einem Zaunpfahl sitzt ein Braunkehlchen, was für eine schöne Überraschung, haben es diese kleinen Vögel doch immer schwerer, geeignete Brutbiotope zu finden in der Schweiz. In der Ferne können wir ein tolles Spektakel verfolgen, über 30 Rotmilane schrauben sich in die Höhe.
Auf zur nächsten Plattform
Wir gehen zum nächsten Beobachtungsturm einen See weiter. Als wir die Plattform erreichen, schleicht sich gerade ein Fuchs davon. Im Wasser weit hinten stehen mehrere Graureiher. Im Geäst vor uns hüpft ein kleiner Vogel umher auf der Suche nach Nahrung. Er ist einer dieser olivgrünen Vögel, die alle gleich aussehen, also aus der Familie der Laubsänger. Da wir schon einen Zilpzalp gehört haben, nehmen wir an, dass es sich um einen solchen handelt.
Wir bewegen uns weiter zu einem Seitenkanal der Linth. Auf einer Mauer sitzen zwei Eisvögel, der eine mit einem Fisch im Schnabel, den er seiner Herzensdame überreicht. Nun haben wir genug gesehen, wir kehren wieder um. So ein Spaziergang tut gut und ist interessant.
Mehr Infos zum Kaltbrunner Riet: Pro Natura St. Gallen – Kaltbrunner Riet
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