Action auf der Lenzerheide

Wer Action sucht, ist auf der Lenzerheide richtig. Allen voran natürlich Mountainbiker, Lenzerheide-Arosa ist fürwahr ein Paradies für sie, nicht unbescheiden nennen sie es Bike Kingdom. Denn zusammen mit Arosa stehen den Bikern auf der Lenzerheide hunderte von Kilometern Trails zur Verfügung. Wanderer, die eine tiefe Abneigung gegen die Stollenritter haben, sollten woanders Ferien machen.

Die Lenzerheide ist noch relativ jung, das Dorf entstand erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zuvor war es vor allem Maiensäss der Bauern von Vaz. Erst allmählich entwickelte sich der Ort zur Feriendestination, zuerst im Sommer, später im Winter. Heute ist der Tourismus das wichtigste Standbein, gefolgt vom Baugewerbe und der Landwirtschaft.

Die Lenzerheide bemüht sich schon länger um das immer lukrativer werdende Segment der Mountainbiker, mit Erfolg. Auch wir erlagen den Schalmeiklängen des Bikeparadieses, aber nicht nur. Viel Zeit hatten wir nicht, nur eine Woche, davon war ein Tag verregnet. Genossen haben wir die Zeit natürlich trotzdem.

Mountainbiken

Unsere erste Tour war noch gemütlich und liess uns die Gegend im Tal erst mal erkunden. Mit Varianten fuhren wir zweimal die Talrunde Lenzerheide. Sie ist auch für Familien geeignet.

Auf der Lenzer Talrunde mit Blick gegen Savognin

Eine ganz andere Nummer ist die „Biketicket to ride rot“, die auf dem Piz Scalottas beginnt und in Chur noch nicht endet, sondern erst in der Lenzerheide. Dafür braucht es schon gute Kondition und technische Fähigkeiten. Wer das drauf hat, dem sei sie wärmstens empfohlen.

Rein ins Vergnügen auf der „Biketicket to ride rot“

Eine letzte Abfahrt machten wir von Scharmoin auf der Route 602 nach Parpan hinunter. Aber zuerst mussten wir nach Scharmoin gelangen, was wir mit reiner Muskelkraft bewerkstelligten. Alternativ kann man auch die Gondelbahn nehmen. Die Abfahrt beginnt beim Punkt 1979 nördlich des Speichersees und ist sehr ruppig, da ist wieder die Fahrtechnik gefordert.

Die Tour endete bei der Talstation der Rothornbahn, wo ein Bikepark zum Üben eingerichtet ist. Natürlich erhielten wir unterricht von Fabian, aber so wie er haben wir es nicht hingekriegt.

Pläne hätten wir noch für eine zweite Woche gehabt, leider hat uns die Zeit dazu gefehlt. Aber es ist immer gut, Pläne zu haben.

Wandern

Natürlich kann man auch wandern auf der Lenzerheide, man sollte einfach nicht sensibel auf Biker reagieren. Wir unternahmen eine schöne Rundtour auf der Scalottas-Seite, die Alp Fops-Rundwanderung mit einem Abstecher auf den Crap la Pala.

Heidsee

Ein beliebtes Ausflugsziel ist natürlich der Heidsee, der durch einen Damm zweigeteilt ist. Für die Wassersportler wird viel geboten, man kann windsurfen, standuppaddeln, Tretboot fahren und natürlich einfach baden. Auch einen Wakeboardlift gibt es. An schönen Tagen muss man sich fast einen Platz erkämpfen. Aber es gibt auch die ruhige Seite, auf der Seite von Valbella ist ein Teil unter Naturschutz. Und wenn man abends oder bei schlechtem Wetter zum See geht, ist es bedeutend ruhiger.

Junge Stockenten

Reiherente mit einem Jungen

Zwischen Lenzerheide und dem Heidsee liegt der Got da Lai, der Waldsee. Familien kommen gerne hier her, weil Eichhörnchen, Meisen und Buchfinken direkt aus der Hand fressen. Ein schönes Naturerlebnis für die kleinen. Wir hatten allerdings den Eindruck, dass es viel weniger Eichhörnchen hatte als vor 13 Jahren, als wir das erste Mal auf der Lenzerheide Ferien machten mit unseren kleinen Kindern. Ob die Zahl der Nager generell abgenommen hat oder sie sich zur Ferienzeit einfach zurückziehen, weiss ich nicht.

Lenzerheide für Kinder

Für Familien ist Lenzerheide grossartig, es gibt jede Menge Spielplätze. Auf der Scalottas-Seite lockt der Globiweg, für Kinder wird das Wandern zum Genuss. In der Badi am Heidsee wartet ein Schiff auf verwegene Piraten, eine Boulderwand am Wasser macht den grösseren Kraxlern Spass.

Und dann gibt es da nicht zuletzt den Pumptrack, auf dem sich die Kinder austoben und ihre Bikeskills verbessern können. Unseren Söhnen gefiel er jedenfalls sehr gut, vorausgesetzt, es hielten sich alle an die Regeln.

Wenn es regnet

Auch das kann natürlich vorkommen. Es gibt einige Cafés, wo man gemütlich die Zeit verbringen kann. Um die kleinen Wasserratten zu beschäftigen, bietet sich das Hallenbad an. Freunde des Filzballs können in der Tennishalle ihrem Sport frönen.

Sollte sich trotzdem nichts passendes finden, steigt man in den Bus und ist in 40 Minuten in Chur, das noch mehr Abwechslung bietet.